Innere Medizin
Die Innere Medizin umfasst die Erkrankungen aller Organe, also z. B. Herz und Lunge, Leber, Magen-Darm, Harn- und Geschlechtsorgane sowie Drüsen. Manche Erkrankungen treten im jungen Alter auf, andere erst im fortgeschrittenen Alter.
INFEKTIONSKRANKHEITEN Sie treten in jedem Alter auf und sind teils unspezifisch, teils spezifisch für Hund, Katze oder Heimtier. Sie haben ihren Ursprung entweder in Viren oder Bakterien, aber auch in Parasiten. Letztere spielen häufig beim Heimtier eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Kotuntersuchungen unter dem Mikroskop leisten hier wertvolle Vorbeugung. Unkomplizierte Infekte wie eine leichte Atemwegserkrankung oder ein milder Durchfall sind meist viraler Natur. Je nach Alter und Gesamtzustand des Patienten bedürfen sie allerdings der Kontrolle, um eine Verschleppung zu vermeiden. Bakterielle Infekte (z. B. der Atemwege oder des Harntraktes) sind häufig leicht über ein passendes Antibiotikum zu therapieren. Möglich sind aber auch komplizierte Fälle durch resistente Keime, besonders bei Haut und Wunden. Hier sind eine Keimbestimmung mit Auswahl des passenden Antibiotikums und eine sorgfältige Überwachung des Patienten unabdingbar.
STOFFWECHSELERKRANKUNGEN Sie umfassen alle Erkrankungen, die im weitesten Sinne mit Hormonen zu tun haben. Typische Beispiele sind eine Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes mellitus oder der Hyperadrenocortizismus (Morbus Cushing). Nach der Diagnose steht die Einstellung auf die passenden Medikamente, wie z. B. Schilddrüsenhormone oder Insulin an. Uns liegt viel daran, dass Sie die Erkrankung Ihres Tieres verstehen und in der Lage sind, sowohl die Medikamente korrekt zu verabreichen als auch mit Notfallsituationen sicher umzugehen. Wir begleiten Sie beratend durch die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Zum Nachlesen für zu Hause erhalten Sie schriftliche Anleitungen, damit nichts vergessen wird.
ERKRANKUNGEN DES MAGEN-DARM-TRAKTES Neben den akuten Magen-Darm-Infekten haben wir es in unserer Praxis häufig mit chronischen Erkrankungen in diesem Bereich zu tun. Sie sind für den Besitzer oft sehr frustrierend und das Tier leidet unter seinen Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerz. Beiden schlägt das aufs Gemüt! Neben der immer häufigeren Futtermittelallergie ist die Liste der Ursachen lang: Unverträglichkeiten, Erkrankungen des Immunsystems, seltene Parasiten oder das Mikrobiom des Darms spielen unter anderem eine Rolle. Die Diagnose erfordert ein gründliches und geduldiges Forschen nach der Ursache, um schließlich die richtige Therapie, meist in Form der passenden Diät, kombiniert mit unterstützenden Maßnahmen zu finden. Wenn nötig, erstellen wir Ihnen einen Diätplan.
DIE KRANKHEITEN DER SENIOREN Der geriatrische Patient liegt uns besonders am Herzen. Dank guter Ernährung, regelmäßiger Vorsorge und nicht zuletzt spezialisierter Diagnostik und Therapiemöglichkeiten werden Hund, Katze und auch Heimtiere deutlich älter als noch vor einigen Jahren. Um ihnen so lange wie möglich eine gute Lebensqualität, die das Leben behaglich macht, zu erhalten, ist eine regelmäßige Vorsorge unerlässlich. Neben den degenerativen orthopädischen Erkrankungen oder nachlassender Zahngesundheit liegen die Erkrankungen der Senioren häufig im Herz-Kreislauf-Apparat und im Bereich des Stoffwechsels. Alte Katzen leiden u. a. häufiger unter einer Schilddrüsenüberfunktion, einer chronischen Niereninsuffizienz oder, teils damit im Zusammenhang stehend, unter Bluthochdruck. Die anfänglichen Symptome sind sehr dezent und beginnen schleichend, fallen aus diesem Grund oft erst (zu) spät auf. Regelmäßige Blutkontrollen und Blutdruckmessungen beim Katzensenior helfen, frühzeitig durch Medikamente oder Diätumstellungen einzugreifen. Beim alten Hund finden sich z. B. häufiger Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes oder Morbus Cushing. Wie bei allen chronischen Erkrankungen sind die ersten Anzeichen eher unauffällig, daher schützt auch hier die regelmäßige Vorsorge.
Vor der Wahl der passenden Therapie steht die ausführliche Anamneseerhebung (also die Zusammenstellung aller Symptome und des bisherigen Verlaufs) und die gründliche Diagnose. Neben der allgemeinen Untersuchung stehen uns hier bildgebende Verfahren (z. B. digitales Röntgen), die Analyse von Blut- und Abstrichproben und die Möglichkeit, Urin- und parasitäre Untersuchungen vor Ort vornehmen zu können zur Verfügung. Neben den eigenen Analysen geben wir unsere Proben an spezialisierte Labore. Die meisten Ergebnisse liegen bereits am Folgetag vor. In sehr speziellen Fällen verweisen wir an Spezialisten der umliegenden Tierkliniken.
Neben der Therapie durch passende Medikamente sind begleitende Maßnahmen in den meisten Fällen sehr hilfreich. Die Ernährung, z. B. bei Diabetes oder die des alten Patienten ist ein wichtiger Baustein. Auch die Phytotherapie kann ein hilfreicher Begleiter sein.